Das Ding mit dem Seilzug

Wie die meisten LKWs, hat auch unser 90-16 eine Handgaseinstellung. Diese wird mit einer Einstellschraube neben dem Fahrersitz geregelt. Von dort geht ein Bowdenzug runter nach vorne und dann auf der rechten Seite des Motors an ein Gestänge. Hier wurde auch die Handgaseinstellung für die Vorbaupumpe angeschlossen, sodass im Einsatz die Drehzahl für die Vorbaupumpe von vorne geregelt werden konnte.
Der Zug ist mit einer einfachen Seilklemme an das Gestänge für die Díeselmengen-Einstellung befestigt.

Was war passiert? Bei einer recht rumpeligen Fahrt hat der Zug wohl einen ersten Schaden genommen, den konnte ich durch die Einstellschrauben aber kompensieren.
Ein paar Tage später beim einbiegen auf ein Minenglände war es dann so weit, während des Schaltvorgangs war der Motor aus. Dann irgendwie notfallmäßig aus das Gelände geschlichen… und die Arbeit ging los:

– Stellschraube bespielt… ohne Wirkung
– Den Zug nachverfolgt bis zu der Seilklemme und das Problem erkannt
– Geärgert
– Kaffee geholt

Glück im Unglück einer der Werkstattmenschen aus der Mine Silberhard war sofort zur Hilfe geeilt. Zu zweit ist doch vieles leichter…

Erstmal das Fahrerhaus gekippt um einen besseren Überblick zu haben. Das Seil war direkt an der Klemme gerissen. Aus der Ummantellung des Zuges schauen noch gut 5 cm des gerissenen Drahtseils.

Lösungsideen:
1) Zug ersetzen durch irgendetwas aus der Mine… nix gefunden 🙁
2) Zug reparieren also z.B. mit Klemme wieder provisorisch flicken….
3) Das Gestänge mit Kabelbinder auf eine Stellung fixieren und somit Standgas quasi wieder herstellen

Plan 3 war der einfachste, also Kabelbinder und los.

Der Kabelbinder führt jedoch dazu, dass die Abschaltung per Fußtaster nicht mehr geht. Der KAbelbinder verhindert das zurfahren des Gasgestänges. Abstellen geht also erstmal nur mit abwürgen, oder per Hand am Gestänge (man hat mehr Kraft als die Drosselklappe). Ist aber ok für Notfall.

Nun warte ich auf die Lieferung eines neuen Zuges, bis dahin hält hoffentlich der Kabelbinder. Als Zwischenlösung habe ich noch einen neuen Kabelbinder, diesmal in richtiger Länge eingebaut.

Einen Tag später war die Lieferung schon da, ein großer Dank an die Firma

                                            SCHREIBER ZWEIRAD & MOTOR-TECHNIK

Finale Lösung:

1,5 mm Bodenzug als Meterware gekauft. Benötigt werden min 220cm plus
Klemmnippel 3,2x5mm lang (ist quasi ein Messingröhrchen mit 3,2mm Außen- und 1,5mm Innendurchmesser und Länge 5mm)

Im Fahrerhaus nun die Stellschraube abschrauben (nur den Griff bzw die Kunstoffhutmutter), Kabel raus, Nippel an einem Ende des Kabelsüberstülpen und mit Hammer zuklopfen, ich habe das ganze zusätzlich verlötet. Das neues Kabel mit was Öl vom Fahrerhaus aus durchschieben. Ist was fummelig, das das KAbel direkt unterhalb der Einstellschraube um eine enge Kurve muss, geht aber.
Bei der Aufnahme am Gestänge (Motroseite) ist es wichtig zu wissen, dass die Untere Mutter am Gegenlager verschweisst ist, dort also nicht dran drehen… verbiegt alles, kann ich euch sagen 🙁

Ordentlich einstellen festschrauben und fertig.

Bis jetzt hält es…..

 

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